Ein Lebensretter im Kühlschrank

Seniorenbeauftragter Winfried Streit hat die Einführung von SOS-Dosen im Markt Maßbach in die Wege geleitet.

Der Maßbacher Seniorenbeauftragte Winfried Streit (links) will die Senioren der Gemeinde mit "SOS-Dosen" ausrüsten. Bürgermeister Matthias Klement (Mitte) bringt sie bei Geburtstagen den Senioren mit. Die Raiffeisenbank Maßbach sponsort die Aktion. Rechts Bankvorstand Michael Hein bei der Übergabe

Wenn Bürgermeister Matthias Klement den Senioren der Gemeinde bei runden Geburtstagen seine Aufwartung macht, dann überreicht er ihnen seit neuestem neben einem Geschenk auch eine zwölf Zentimeter hohe, rot-weiße Plastikdose mit der Aufschrift "SOS - Rettung aus der Dose".

Winfried Streit, der seit Herbst letzten Jahres Seniorenbeauftragter der Marktgemeinde ist, hat diese Aktion in die Wege geleitet. Auch ein Sponsor wurde dafür gefunden: die Raiffeisenbank Maßbach eG stellte zunächst die Mittel für 100 Dosen bereit. Bei der offiziellen Übergabe versicherte Vorstand Michael Hein, dass seine Bank auch bereit ist, sich hier finanziell noch mehr zu engagieren. Schließlich wohnen in der Marktgemeinde weit mehr als 100 Senioren. "Wenn es einem Bürger hilft, dann ist es alles Geld der Welt wert" betonte Hein.  

 

Mittlerweile mehr als 300 Dosen verteilt

 

In den Kühlschränken von englischen Senioren finden Sanitäter, Ärzte oder Pfleger die SOS-Rettungsdosen seit Jahren. Über einen Lions-Club in Hessen und die Caprio Franz von Prümmer Klinik Bad Brückenau gelangte diese hervorragende Idee auch in den Landkreis Bad Kissingen. "Unser Seniorenbeauftragter Winfried Streit hat sich sofort mit eingebracht und 100 Dosen bestellt, die Raiffeisenbank hat die Aktion gesponsert", freute sich der Maßbacher Bürgermeister und betonte "für unsere älteren Bürger ist das im Notfall eine tolle Sache." Streit will nun in nächster Zeit zusammen mit Monika Dürr von der Münnerstädter Fachstelle für pflegende Angehörige alle Maßbacher Ortsteile besuchen. Dort will er sich nicht nur als Seniorenbeauftragter vorstellen, sondern auch die SOS-Rettungsdosen präsentieren.

 

Die wichtigsten Daten

 

Und so funktioniert es: in der Rettungsdose befindet sich ein Formular, in das wichtige persönliche Daten wie wie Krankenkasse, Hausarzt, Krankheiten und Einschränkungen, notwendige Medikamente, im Notfall zu informierende Personen eingetragen werden sollten. Diese Daten können für Ärzte und Sanitäter im Notfall sehr wichtig sein. Die Dose irgendwo in der Wohnung zu deponieren, macht wenig Sinn. Deshalb sollte sie unbedingt gut sichtbar im Kühlschrank, den es in jeder Wohnung gibt, aufbewahrt werden. Und damit die Helfer wissen, dass es eine derartige Dose überhaupt gibt, sollte innen an der Eingangstüre der Wohnung ein mitgelieferter Aufkleber angebracht werden.

Winfried Streit ist Marktgemeinderat und wurde im November letzten Jahres zusätzlich zum Seniorenbeauftragten der Marktgemeinde gewählt. Er ist einerseits Ansprechpartner für die Senioren und ihre Angehörigen und berät andererseits die Gemeinde in den Belangen, die Senioren betreffen. Auch Anregungen von einzelnen Betroffenen, von Wohlfahrtsverbänden und Selbsthilfegruppen soll er entgegennehmen und hat dies auch bereits getan.